Fragen & Antworten zur optimalen Hygiene Ihrer KaVo Einheiten.
Welche Desinfektionsmittel sollten eigentlich für die Oberflächenreinigung der KaVo Behandlungseinheiten benutzt werden und was muss dabei beachtet werden? Welche Hygienemaßnahmen sind nach der Behandlung von Risikopatienten zu empfehlen?
Diese und weitere Fragen zur richtigen Reinigung und Hygiene von Behandlungseinheiten beantworten wir hier!
Folgende Desinfektionsmittel wurden von KaVo getestet und für die Anwendung freigegeben:
- Mikrozid Liquid (Hersteller: Schülke & Mayr)
- FD 322 (Hersteller: Dürr)
- Incidin Liquid (Hersteller: Ecolab)
- CaviCide (Hersteller: Metrex)
Bitte beachten Sie, dass bei Verwendung von anderen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln keine Garantie-, Gewährleistungs- oder Schadenersatzansprüche von der Firma KaVo übernommen werden. Bitte grundsätzlich nur Wischdesinfektion durchführen. Weiterführende Informationen und zu verwendende Reinigungs- und Desinfektionsmittel entnehmen Sie bitte der Gebrauchs- und Pflegeanweisung der jeweiligen Behandlungseinheit.
Da die wasserführenden Systeme trotz Einhaltung der Standards von unterschiedlichen Mikroorganismen besiedelt werden können, ist das regelmäßige Anwenden der Entkeimungsfunktionen (nur für Wasser, das in Kontakt mit dem Patienten kommt und in Verbindung mit DVGW Wasserblock) unerlässlich.
Dabei unterscheidet man zwischen folgenden Funktionen:
- KaVo Dauerentkeimungsfunktion: Durch die automatische Zugabe des Entkeimungsmittels KaVo Oxygenal 6 werden Keime im Behandlungswasser kontinuierlich reduziert.
- Die Intensiventkeimungsfunktion erhindert die Bildung von Mikroorganismen in Perioden der Stagnation und stellt eine hygienische Wasserversorgung für die Patienten sicher. Während der Intensiventkeimung werden die wasserführenden Schläuche automatisch mit einer erhöhten Konzentration an KaVo Oxygenal 6 angereichert. Das Intensiventkeimungsprogramm dauert nur ca. 45 Minuten, dabei wirkt die erhöhte Wasserstoffperoxyd-Konzentration mindestens 30 Minuten im System. KaVo empfiehlt, die Intensiventkeimung vor dem Wochenende, Urlaub etc. zu starten und über die Stillstandzeit einwirken zu lassen. Zu Beginn der Verweilzeit kann die Behandlungseinheit ausgeschaltet werden. Bei Inbetriebnahme wird das Gerät automatisch durchgespült, bis die Normalkonzentration von Oxygenal 6 im Gerät wieder erreicht ist.
- Beim verkürzten Spülprogramm (01) werden alle Instrumente am Arzt- und Assistenzelement je 20 Sekunden mit Wasser gespült. Das Spülprogramm (02) sorgt für eine automatische Durchspülung des wasserführenden Systems von je 2 Minuten an allen Instrumenten inkl. des Mundglasfüllers. Hierdurch kann die während der Stagnation entstandene mikrobielle Akkumulation erheblich reduziert werden.
Vom RKI wird eine Durchführung des Spülprogramms empfohlen:
- Zu Beginn des Arbeitstages (Spülprogramm 02)
- Nach jedem Patienten (verkürztes Spülprogramm 01)
- Die im Arztelement eingebaute Ringleitung gewährleistet ein ständiges Durchfließen von entkeimtem Behandlungswasser (kein Totvolumen), außerdem wird die Entstehung bzw. Anhaftung von Biofilm durch die extrem glatte Oberfläche der wasserführenden Teflon-Instrumentenschläuche wirkungsvoll verhindert
Das Behandlungswasser enthält in der Dauerentkeimungsfunktion lediglich eine sehr geringe Konzentration Wasserstoffperoxid (H2O2), die in dieser Dosierung auf keinen Fall gesundheitsschädigend ist.
Zunächst sollte der Augenkontakt mit einer Wasserstoffperoxidlösung auf jeden Fall vermieden werden, indem eine Schutzbrille getragen wird. Sollte trotzdem einmal mit Oxygenal 6 entkeimtes Behandlungswasser in die Augen gelangen, sollte sofort mit viel Wasser nachgespült werden. Bleibende Schäden sind jedoch aufgrund der niedrigen Dosierung H2O2 nicht zu erwarten.
Da Wasserstoffperoxid in der Humanmedizin zur Spülung von Wunden eingesetzt wird und in der Zahnmedizin zur lokalen Desinfektion des Zahngewebes und zur Blutstillung verwendet wird, geht keinerlei Gefahr von Oxygenal 6 aus. Neueste Untersuchungen zeigen, dass Wasserstoffperoxid nicht nur desinfiziert, sondern an verletzten Stellen auch die Immunabwehr aktiviert, indem weiße Blutkörperchen angelockt werden. Dies beschleunigt den Heilungsprozess.
Bisher sind keine Fälle bekannt. Allergien gegen Wasserstoffperoxid konnten nicht nachgewiesen werden. Patienten mit einer bekannten Wasserstoffperoxid-Allergie dürfen nicht mit KaVo Oxygenal 6 behandeltem Wasser in Kontakt kommen.
Hier kommt es sehr stark darauf an, wie oft die Intensiventkeimung durchgeführt wird und wie oft, bzw. mit wie viel Wasser der Mundspülbecher gefüllt wird. Nach unseren Erfahrungen reicht eine Flasche Oxygenal ca. 4 bis 6 Wochen.
Mit KaVo Dekaseptol wurde ein spezielles Gel mit Depotfunktion zur Desinfektion des Saugsystems und der kontaminationsgefährdeten Brauchwasserabläufe in Behandlungseinheiten entwickelt.
Dekaseptol Gel wirkt bakterizid, tuberkulozid, begrenzt viruzid, fungizid, ist HBV und HIV-wirksam. Es ist als Desinfektionsmittel beim VAH und DGHM gelistet.
Beim KaVo Hygiene System HYDROclean (nur E70/E80) wird automatisch DEKASEPTOL durch die Saugschläuche und die Speischale in das Absaugsystem der Einheit gepumpt.
Ein Liter DEKASEPTOL reicht somit bei einem Gesamtverbrauch für ca. 25 HYDROclean-Reinigungszyklen. Bei durchschnittlich einer Anwendung pro Tag (bei chirurgischen Tätigkeiten mehr), muss die Flasche etwa 1x im Monat aufgefüllt werden.
- Oberflächendesinfektion aller durch Kontakt bzw. Aerosol kontaminierten Flächen mit einem von KaVo geprüften und freigegebenen Flächendesinfektionsmittel (Einwirkzeiten nach Herstellerangaben beachten).
- Spülen aller wasserführenden Systeme, wie in den aktuellen RKI Richtlinien empfohlen (ca. 20 Sek.).
- Desinfektion des Abfluss- bzw. Absaugsystems mit KaVo Dekaseptol – Gel.
- Reinigen, Aufbereiten und Sterilisieren aller Hand- und Winkelstücke, Griffhülsen, Kanülen, Absaugkanülenhandstücke, Spitzen, Handinstrumente usw. nach Herstellerangaben.